Es gibt zwei Arten von Schlaganfällen: den ischämischen und den hämorrhagischen Schlaganfall. Finden Sie heraus, welche Ursachen die beiden Typen haben, welche die häufigsten Symptome sind und wie ein Schlaganfall diagnostiziert und behandelt wird.

Was ist ein Schlaganfall?

Ein Schlaganfall (auch als Hirnschlag bekannt) ist eine schwere Erkrankung, die dringend behandelt werden muss.

Ein Schlaganfall tritt auf, wenn das Gehirn nicht die Blutversorgung erhält, die es benötigt, was wiederum die Sauerstoffzufuhr zum Gehirn einschränkt. Wenn dies geschieht, liegt das in der Regel daran, dass entweder die Blutzufuhr zum Gehirn blockiert ist oder ein Blutgefäß im Gehirn geplatzt ist.

Ohne Notfallbehandlung können Zellhaufen im Gehirn durch Sauerstoffmangel geschädigt werden oder absterben. Dies kann zu einer Behinderung oder sogar zum Tod führen. Je früher die richtige Behandlung erfolgt, desto besser sind die Heilungsaussichten.

Was sind die hauptsächlichen Arten von Schlaganfällen?

Es gibt zwei Hauptarten von Schlaganfällen:

  • Ischämischer Schlaganfall: Hierbei handelt es sich um die häufigste Form des Schlaganfalls und dieser Typ macht etwa 80 % aller Fälle aus (1). Er wird durch ein Blutgerinnsel verursacht, das eine Blockade verursacht und die Blutzufuhr zum Gehirn unterbricht.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall: Hierzu kommt es, wenn ein Blutgefäß, das das Gehirn versorgt, platzt und Blutungen im oder um das Gehirn verursacht.

Transitorische ischämische Attacke (TIA)

Einige Menschen erleben eine TIA, bevor sie einen vollständigen Schlaganfall haben. Die Symptome einer TIA sind die gleichen wie bei einem Schlaganfall, aber sie dauern nur für eine kurze Zeit an, weshalb eine TIA oft als „Minischlaganfall“ bezeichnet wird. Obwohl die Auswirkungen einer TIA nicht so lange anhalten wie ein vollständiger Schlaganfall, deutet dies auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko in naher Zukunft hin.

Wie viele Menschen erleiden einen Schlaganfall?

In dem Bericht „Burden of Stroke in Europe Report 2020“ wurde festgestellt, dass es 2017 1,2 Millionen Schlaganfälle in der Europäischen Union gegeben hat (2). Der Bericht prognostizierte auch, dass die Zahl der Menschen, die in den nächsten drei Jahrzehnten (2017–2047) mit einem Schlaganfall leben, um 27 % steigen würde, hauptsächlich aufgrund einer alternden Bevölkerung und erhöhter Überlebensraten.

Symptome

Die Hauptsymptome eines Schlaganfalls betreffen Gesicht, Arme und Sprache. Aber ein Schlaganfall ist für jeden Patienten anders und die Symptome hängen stets davon ab, welcher Teil des Gehirns betroffen ist und wie stark das Gehirngewebe geschädigt ist.

Was sind die Symptome eines Schlaganfalls?

Die drei Hauptbereiche des Körpers, die bei einem Schlaganfall betroffen sind, sind:

  1. Das Gesicht: Es ist üblich, dass das Gesicht während eines Schlaganfalls auf einer Seite herabhängt. Dies kann deutlicher zu sehen sein, wenn die Person lächelt. Wenn Sie also um jemanden besorgt sind, bitten Sie ihn, zu lächeln, um zu sehen, ob eine Seite seines Gesichts herabhängt.
  2. Die Arme: Es gibt oft eine Schwäche oder Taubheit in den Armen. Wenn jemand nicht in der Lage ist, seine Arme anzuheben und hochzuhalten, kann dies ein Zeichen für einen Schlaganfall sein.
  3. Sprache: Unverständliches oder undeutliches Sprechen ist oft eines der ersten offensichtlichen Symptome. Manchmal geht die Sprachfähigkeit völlig verloren.

Andere mögliche Symptome können folgende sein:

  • Lähmungen auf einer Körperseite
  • Sehstörungen
  • Schwierigkeiten, andere zu verstehen
  • Gleichgewichts- und Koordinierungsprobleme
  • Benommenheit
  • Bewusstseinsverlust
  • Verwirrung

Was sind die Stadien eines Schlaganfalls?

Es gibt keine festgelegten Stadien, die mit einem Schlaganfall verbunden sind. Einige Patienten erleben jedoch einen transitorischen ischämischen Anfall (TIA), der ein Warnzeichen dafür sein kann, dass sich ein Schlaganfall abzeichnet Eine TIA wird manchmal als „Minischlaganfall“ bezeichnet, weil die Symptome die gleichen sind wie die eines Schlaganfalls. Weil aber die Blockade des Blutes im Gehirn nur vorübergehend ist, dauert sie eine kurze Zeit an.

Eine TIA schädigt nicht die Gehirnzellen und verursacht keine dauerhafte Behinderung, aber sie weist auf ein erhöhtes Risiko hin, in naher Zukunft einen vollständigen Schlaganfall zu erleiden.

Nicht jeder Betroffene, der einen Schlaganfall hat, erlebt zunächst eine TIA – sollte dies jedoch der Fall sein, ist es wichtig, sofort medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, da dies ein Zeichen dafür sein könnte, dass ein Schlaganfall bevorsteht. In einer Studie von Schlaganfallpatienten, die in der medizinischen Fachzeitschrift Neurology veröffentlicht wurde, wurden 2.416 Personen untersucht, die einen ischämischen Schlaganfall erlitten hatten (3). Davon hatten 549 eine TIA vor ihrem Schlaganfall erlitten, wobei die Mehrheit innerhalb von sieben Tagen vor dem Schlaganfall stattfand.

Zu den Symptomen einer TIA gehören:

  • Taubheitsgefühl oder Schwächegefühl auf einer Körperseite
  • Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen
  • Sehstörungen
  • Starke Kopfschmerzen
  • Verwirrung
  • Schwindel oder Gleichgewichtsverlust

Langfristige Folgen eines Schlaganfalls

Langfristig gibt es eine Reihe von psychischen und körperlichen Problemen, die durch einen Schlaganfall entstehen können (4). Dazu gehören:

  • Leichte, mittelschwere oder schwere körperliche Behinderung
  • Probleme mit der Gehirnfunktion, einschließlich Gedächtnis- und Denkfähigkeiten
  • Psychische Gesundheitsprobleme wie Depressionen und Angstzustände

Was sind die ersten Anzeichen eines Schlaganfalls?

Zur Identifizierung eines Schlaganfalls wird häufig der sogenannte „FAST“-Test verwendet. Achten Sie auf die drei wichtigsten betroffenen Körperbereiche: Gesicht, Armeund Sprechen, wie im Abschnitt „Symptome“ beschrieben. Wenn eines dieser Zeichen vorhanden ist, ist es an der Zeit, den Rettungsdienst für sofortige ärztliche Unterstützung zu rufen.

Denken Sie an die Abkürzung „FAST“:

  • Gesicht (Face): Das Gesicht hängt herab oder ist taub, oder das Lächeln ist schief.
  • Arme (Arms): Ein Arm ist schwach oder taub, oder es fällt schwer, die Arme hochzuhalten.
  • Sprechen (Speech): Der Patient spricht schleppend oder ist schwer zu verstehen.
  • Zeit (Time): Wenn Sie mindestens eines dieser Symptome bemerken, ist es Zeit, den Notruf zu informieren.

Jeder Schlaganfall ist anders, und die drei „FAST“-Symptome können von einem oder mehreren der zusätzlichen Symptome begleitet werden, die im Abschnitt „Was sind die Stadien eines Schlaganfalls?“ aufgeführt sind.

Ursachen, Risikofaktoren und Lebenserwartung

Schlaganfälle können ischämisch (wenn die Blutzufuhr zum Gehirn unterbrochen ist) oder hämorrhagisch (wenn es Blutungen im oder um das Gehirn gibt) sein. Die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls steigt mit zunehmendem Alter und ältere Menschen haben auch eine geringere Überlebenschance.

Was verursacht Schlaganfälle?

Schlaganfälle werden durch eine Einschränkung der Blutversorgung des Gehirns verursacht, die je nach Art des Schlaganfalls auf unterschiedliche Weise erfolgt.

Ischämischer Schlaganfall

Bei ischämischen Schlaganfällen unterbricht eine Blockade die Blutversorgung des Gehirns. Dies kann durch ein Blutgerinnsel verursacht werden, das sich entweder in einer Arterie, die zum Gehirn führt, oder in einem kleinen Blutgefäß tief im Gehirn bildet. Es kann auch das Ergebnis eines Gerinnsels sein, das sich aus einem anderen Teil des Körpers durch den Blutkreislauf zum Gehirn hin bewegt hat.

Hämorrhagischer Schlaganfall

Ein hämorrhagischer Schlaganfall wird auch als Hirnblutung bezeichnet, da er durch Blutungen im oder um das Gehirn verursacht wird. Dies kann auf zwei Arten geschehen:

  1. Intrazerebrale Blutung: Ein Blutgefäß im Gehirn platzt und verursacht Blutungen im Gehirn.
  2. Subarachnoidalblutung: Ein Blutgefäß auf der Oberfläche des Gehirns platzt und verursacht Blutungen zwischen Gehirn und Schädel.

Sind Schlaganfälle erblich?

Die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls ist für Menschen mit einer Familienanamnese von Schlaganfällen höher. Es wird aber angenommen, dass es vielmehr die Risikofaktoren für Schlaganfälle sind, die erblich bedingt sind (wie Bluthochdruck und Diabetes), nicht der Schlaganfall an sich (5).

Wer bekommt einen Schlaganfall?

Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, wird durch Faktoren beeinflusst, die entweder „nicht modifizierbar“ sind, das bedeutet, sie können nicht verändert werden, oder „modifizierbar“ sind, das bedeutet, dass unsere Verhaltensweisen und Entscheidungen sie beeinflussen können. 

Die zwei nicht modifizierbaren Faktoren, die das Risiko eines Schlaganfalls beeinflussen können, sind:

  • Alter: Das Schlaganfallrisiko steigt mit dem Alter und verdoppelt sich nach dem 55. Lebensjahr jedes Jahrzehnt..
  • Geschlecht: Im Durchschnitt erleben Männer Schlaganfälle etwa vier Jahre früher als Frauen und die Schlaganfallhäufigkeit bei Männern ist um 33 % höher. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen einen schweren Schlaganfall erleiden, höher als bei Männern.

Zu den modifizierbaren Risikofaktorengehören:

  • Übermäßiger Alkoholgenuss: Zu viel Alkohol zu trinken erhöht den Blutdruck (6),  was einer der größten Risikofaktoren für Schlaganfälle ist.
  • Rauchen: Rauchen erhöht das Risiko für alle Arten von Schlaganfall sowohl bei Männern als auch bei Frauen (7).
  • Adipositas: Übergewicht erhöht das Risiko von Bluthochdruck, Herzerkrankungen und Typ-2-Diabetes, die alle das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen können.
  • Diabetes: Untersuchungen zeigen, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes häufiger einen Schlaganfall erleiden (8).
  • Bluthochdruck: Hierbei handelt es sich um einen der wichtigsten Risikofaktoren für Schlaganfälle, der in engem Zusammenhang mit Trinken, Rauchen und Übergewicht steht. Ein Blutdruck von 140/90 oder höher kann die Blutgefäße schädigen, die dem Gehirn Blut zuführen.

Herzerkrankungen sind auch ein signifikanter Risikofaktor für einen Schlaganfall und eine Haupttodesursache nach einem Schlaganfall. Handelt es sich um eine erbliche Herzerkrankung, kann dies ein nicht veränderbarer Risikofaktor sein, aber einige Menschen können ihr Verhalten anpassen, um ihr Risiko für Herzerkrankungen und damit das Risiko eines Schlaganfalls zu beeinflussen.

Wie lange kann man nach einem Schlaganfall leben?

Wenn es um die Überlebensraten nach einem Schlaganfall geht, ist das Alter einer der wichtigsten Faktoren. Untersuchungen zeigen, dass sich das Sterberisiko durch einen Schlaganfall mit jedem Jahrzehnt ungefähr verdoppelt (9). Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die Zeitdauer seit dem Schlaganfall. Eine Studie assoziierte einen Schlaganfall mit einem fast fünffachen Anstieg des Todesrisikos zwischen vier Wochen und einem Jahr nach dem Anfall im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung und einem zweifachen Anstieg nach einem Jahr (10).

Allerdings haben sich die Überlebensraten in den letzten zehn Jahren dank neuer Behandlungen und verbesserter Schlaganfallversorgung stark verbessert (11). Eine sofortige Behandlung trägt dazu bei, die Überlebenschancen zu erhöhen und das Risiko von Langzeitschäden zu verringern.

Diagnose

Für eine höchstmögliche Genesungschance, müssen Ärzte die Diagnose eines Schlaganfalls so schnell wie möglich bestätigen.

Wie wird ein Schlaganfall diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt durch eine Reihe von Untersuchungen, um Gesundheitszustände und Erkrankungen zu identifizieren, die einen Schlaganfall verursachen können (zum Beispiel Bluthochdruck). Zudem werden Gehirnscans durchgeführt, um ein besseres Bild davon zu erhalten, was im Gehirn passiert.

Test zur Diagnose des Schlaganfalls

Wenn Ärzte einen Schlaganfall vermuten, werden sie versuchen, eine der folgenden Arten von Gehirnscan innerhalb einer Stunde nach der Ankunft im Krankenhaus durchzuführen:

  • Computertomografie(CT)-Scan: Mehrere Bilder werden verwendet, um ein 3D-Bild des Gehirns zu erstellen. CT-Scans sind in der Regel schneller als MRT-Scans, sodass die Behandlung früher beginnen kann. Sie zeigen effektiv den Unterschied zwischen ischämischen und hämorrhagischen Schlaganfällen.
  • Magnetresonanztomografie (MRT): Magnetfelder und Radiowellen werden verwendet, um ein detailliertes Bild des Inneren des Gehirns zu erhalten. Diese Art von Scan wird verwendet, wenn sich ein Patient von einer TIA erholt hat. Diese Untersuchung ist in der Lage, Hirngewebe im Detail darzustellen und kleinere Bereiche zu identifizieren, die von einem Schlaganfall betroffen sind.

Weitere Untersuchungen, die bei der Diagnose eines Schlaganfalls hilfreich sein können, sind:

  • Blutuntersuchungen: Zur Kontrolle des Cholesterin- und Blutzuckerspiegels
  • Blutdruck: Wenn dieser erhöht ist, können Medikamente erforderlich sein, um das Risiko eines weiteren Schlaganfalls zu reduzieren
  • Pulsmessung: Zur Kontrolle auf unregelmäßige Herzschläge

Elektrokardiografie (EKG): Um herauszufinden, ob ein unregelmäßiger Herzschlag den Schlaganfall verursacht haben könnte

Behandlung und Medikamente

Rehabilitation und Genesung nach einem Schlaganfall brauchen Zeit. Der Prozess ist für jeden Patienten anders und beinhaltet in der Regel ein Team von Spezialisten, die Ziele setzen, auf die hingearbeitet wird. Es ist wichtig, sich aktiv am Rehabilitationsplan zu beteiligen, um die bestmögliche Chance auf Genesung zu erhalten.

Wie wird ein Schlaganfall behandelt?

Jeder Schlaganfall ist anders, sodass Behandlung und Erholung von Patient zu Patient stark variieren. Die Genesung dauert oft Monate und kann für einige Schlaganfall-Überlebende Jahre dauern. Der Prozess beginnt bereits im Krankenhaus. Eine Reihe von Spezialisten helfen Patienten dabei, Ziele zu setzen, auf die im Rahmen der Genesung hingearbeitet wird.

Um herauszufinden, was der Patient benötigt, können weitere Untersuchungen angeordnet werden. Zu diesen Untersuchungen können folgende gehören:

  • Schlucktest Nach einem Schlaganfall ist es üblich, Schwierigkeiten beim Schlucken zu haben. Deshalb führen Ärzte Tests durch, um zu überprüfen, ob ein Patient sicher essen und trinken kann.
  • Mobilitätsbewertung: Diese zeigt das Ausmaß der physischen Auswirkungen des Schlaganfalls und identifiziert, welche Hilfe benötigt wird.
  • Kommunikation und kognitive Bewertung: Ein Schlaganfall kann die Fähigkeit des Gehirns beeinträchtigen, Informationen zu verstehen, zu organisieren und zu speichern. Erste kognitive Untersuchungen werden im Krankenhaus durchgeführt und es können weitere laufende Bewertungen stattfinden, um zu sehen, wie sich der Schlaganfall längerfristig auf das Gehirn ausgewirkt hat.
  • Ernährungsstatus und Hydratation prüfungen: Hierbei werden mögliche Ernährungsmängel aufgedeckt und überprüft, ob der Patient an Wassermangel leidet (dehydriert ist).
  • Kontinenzbewertung: Blasen- und Darmprobleme können eine der weniger willkommenen Nebenwirkungen eines Schlaganfalls sein, aber diese können in der Regel mit der richtigen Handhabe verbessert werden. Eine Kontinenzbewertung ermöglicht es Ärzten, dem Patienten die beste Beratung und Behandlung zu bieten.

Medikation

Eine Reihe von Medikamenten kann zur Behandlung von Schlaganfällen verwendet werden. Je nach Art des Schlaganfalls können verschiedene Optionen gewählt werden.

Medikamente für ischämische Schlaganfälle

In einer Notsituation wird in der Regel eine Therapie angewendet, die man „Thrombolyse“ nennt. Der Name bedeutet, dass sie Gerinnsel aufbricht. Diese Behandlung wirkt, indem sie Blutgerinnsel auflöst, wodurch das Blut in das Gehirn zurückfließen kann. Sie kann sich positiv auf die Reduzierung von Schlaganfallschäden auswirken, wenn sie innerhalb weniger Stunden nach Beginn eines Schlaganfalls durchgeführt wird.

Andere Behandlungen, die später verwendet werden können, um weitere Schlaganfälle zu verhindern, sind:

  • Thrombozytenaggregationshemmer:Diese dienen dazu, weitere Gerinnsel im Blut zu verhindern.
  • Antikoagulanzien:Diese verändern die chemische Zusammensetzung des Blutes, um die Wahrscheinlichkeit weiterer Gerinnsel zu verringern.
  • Blutdruck-Medikamente: Diese können eingesetzt werden, wenn ein Patient hohen Blutdruck hat, um das Risiko für weitere Schlaganfälle zu reduzieren.
  • Statine: Diese helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und können eingesetzt werden, um das Risiko für weitere Schlaganfälle zu reduzieren - unabhängig davon, ob der Cholesterinspiegel hoch ist oder nicht.

Medikamente für hämorrhagische Schlaganfälle

Wenn ein Patient einen hämorrhagischen Schlaganfall hatte, können Ärzte empfehlen, Blutdruckmedikamente einzunehmen, um das Risiko für weitere Schlaganfälle zu reduzieren. Werden bereits Antikoagulanzien angewendet, müssen die Patienten behandelt werden, um deren Wirkung umzukehren und die Wahrscheinlichkeit weiterer Blutungen zu senken.

Therapie

Die Langzeitwirkungen eines Schlaganfalls können weitreichend sein und eine Reihe von Therapien können erhebliche Auswirkungen auf den Genesungs- und Rehabilitationsprozess haben.

Jeder Patient erholt sich anders und benötigt Unterstützung von einer Vielzahl von Spezialisten. Dazu können gehören:

  • Physiotherapeuten: Die anhaltenden körperlichen Auswirkungen des Schlaganfalls können Gleichgewichts- und Koordinationsprobleme, Muskelschwäche und Lähmungen auf einer Seite des Körpers beinhalten. Ein Physiotherapeut kann helfen, indem er regelmäßige Übungen festlegt und Ziele zur Verfügung stellt, auf die der Patient hinarbeiten kann.
  • Psychologen: Es ist vollkommen normal, dass Menschen nach einem Schlaganfall Stress, Angst, Depression oder Wut verspüren. Regelmäßige Beratungssitzungen können Patienten helfen, diese Gefühle in den Griff zu bekommen und ihnen auch helfen, die Auswirkungen auf enge Beziehungen zu bewältigen.
  • Ergotherapeuten: Viele tägliche Aktivitäten können nach einem Schlaganfall zur Herausforderung werden. Ein Ergotherapeut kann Ratschläge geben, wie man sein Zuhause anpasst oder Fachgeräte einsetzt, damit der Patient seine Unabhängigkeit bewahren kann.
  • Logopäden und Sprachtherapeuten:Viele Menschen haben nach einem Schlaganfall Kommunikationsschwierigkeiten. Ein Sprachtherapeut kann helfen, dem Gehirn die Kommunikation neu beizubringen.
  • Weitere Spezialisten:Die Therapie nach einem Schlaganfall kann auch die Hilfe von anderen Spezialisten wie einem Ernährungsberater oder einem Augenarzt umfassen.

Intervention

Eine Reihe von chirurgischen Eingriffen können zur Behandlung von Schlaganfällen verwendet werden. Das geeignete Verfahren hängt davon ab, was den Schlaganfall verursacht hat.

Intervention bei einem ischämischen Schlaganfall

  • Thrombektomie: Dies wird manchmal bei schweren ischämischen Schlaganfällen angewendet, die durch ein Blutgerinnsel in einer großen Arterie im Gehirn verursacht werden. Es handelt sich um ein Notfallverfahren, das sehr bald nach dem Schlaganfall stattfinden muss. Ein Katheter wird in eine Arterie eingeführt, und ein kleines Gerät wird verwendet, um das Blutgerinnsel zu entfernen, das den Schlaganfall verursacht hat.
  • Carotis-Endarteriektomie: Diese Operation kann bei einigen ischämischen Schlaganfällen angewendet werden, die durch eine Verengung der Halsschlagader im Hals verursacht wurden, die Blut zum Gehirn führt. Sie umfasst einen Schnitt in den Hals und das Öffnen der Fettablagerungen in der Arterie.

Intervention bei einem hämorrhagischen Schlaganfall

  • Kraniotomie:: Diese Operation beinhaltet die Entfernung von Blut aus dem Gehirn und die Reparatur von geplatzten Blutgefäßen.
  • Shunt-Operation: Dies ist ein chirurgisches Verfahren, das angewendet wird, wenn sich durch den Schlaganfall Flüssigkeit in den Gehirnhöhlen ansammelt (ein Zustand, der als Hydrozephalus bekannt ist). Die Flüssigkeit wird aus dem Gehirn mit einem Schlauch abgelassen, der als Shunt bezeichnet wird.

Ernährung

Eine gesunde Ernährung ist nach einem Schlaganfall entscheidend. Die Ernährung kann eine Schlüsselrolle bei der Genesung spielen, da sie dazu beitragen kann, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel zu kontrollieren und ein gesundes Körpergewicht aufrechtzuerhalten. Dadurch wird auch das Risiko eines erneuten Schlaganfalls verringert.

Schlaganfall-Überlebende sollten darauf achten, dass ihre Ernährung reich an Getreide, Gemüse und Obst ist, sowie gesunde Milch- und Proteinquellen wie Joghurt, mageres Fleisch, Fisch, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen beinhaltet. Sie sollten auch die Aufnahme von verarbeiteten Lebensmitteln, gesättigten Fetten und Transfetten reduzieren.

Zu viel Salz kann zu einem Blutdruckanstieg führen. Der Salzkonsum kann durch die Vermeidung von verarbeiteten Lebensmitteln (die oft viel Salz enthalten) reduziert werden. Darüber hinaus sollten Lebensmittel im Allgemeinen nicht oder nur wenig gesalzt werden.

Körperliche Betätigung

Es gibt viele Vorteile, wenn der Patient nach einem Schlaganfall aktiv bleibt. Dazu gehören:

  • Stärkung von Vertrauen und Wohlbefinden
  • Verbesserung der Muskelkraft und -koordination
  • Herz und Arterien gesund halten
  • Blutdrucksenkung
  • Stabilisierung des Blutzuckerspiegels
  • Senkung des Cholesterinspiegels im Blut
  • Unterstützung der Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts
Es kann nervenaufreibend sein, nach einem Schlaganfall wieder aktiv zu werden, besonders wenn der Körper nicht mehr so stark ist wie früher. Kleine Schritte können der beste Ansatz sein. Ein Physiotherapeut kann Ratschläge geben, wie man langsam beginnt und sich im Laufe der Zeit verbessert.

Prävention

Es gibt viele einfache Lebensstiländerungen, die dazu beitragen können, das Risiko eines Schlaganfalls zu reduzieren:

  • Das Rauchen aufgeben: Studien zeigen, dass das Aufgeben des Rauchens die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls verringert (12). .Und es ist nie zu spät, aufzuhören – Untersuchungen zeigen, dass Patienten, die nach einem Schlaganfall weiter rauchen, ihr Risiko für ein erneutes Auftreten erhöhen (13).
  • Reduzierung des Alkoholkonsums: Übermäßiges Trinken kann das Risiko eines Schlaganfalls erhöhen, also begrenzen Sie den Alkoholkonsum und verteilen Sie die konsumierten Einheiten über die Woche.
  • Gesunde Ernährung: Eine gesunde Ernährung wird dazu beitragen, andere Risikofaktoren (wie Übergewicht und Bluthochdruck) in Schach zu halten.
  • Regelmäßige Bewegung: Sport hilft nicht nur dabei, ein gesundes Körpergewicht aufrechtzuerhalten, die Forschung geht auch davon aus, dass regelmäßige körperliche Aktivität mit einer 25–30%igen Risikoreduktion für Schlaganfälle verbunden ist (14).
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen lassen: Medizinische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck und hoher Cholesterinspiegel können dazu führen, dass sich die Arterien verhärten und verengen, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie blockiert werden, was wiederum zu einem Schlaganfall führen kann. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen können dazu beitragen, die Kontrolle über diese Risikofaktoren zu behalten.

Wissenschaftliche Studien

Eine ganze Reihe von Forschungen wird derzeit durchgeführt, um neue und effektivere Behandlungen für Schlaganfälle zu entwickeln. Die Wissenschaftler sind besonders daran interessiert, Wege zu finden, den Blutfluss zum Gehirn wiederherzustellen und Gehirnzellen nach einem Schlaganfall vor dem Absterben zu schützen. Weitere Bereiche von Interesse hinsichtlich der Behandlung sind die Suche nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Rehabilitation und Erholung nach einem Schlaganfall.

Wenn es um die Schlaganfallsprävention geht, wollen die Forscher mehr über die Risikofaktoren für Schlaganfälle in Erfahrung bringen. Darüber hinaus werden Bildgebungstechniken verwendet, um mehr darüber zu erfahren, wie Schlaganfall sich auf das Gehirn auswirkt.

Referenzierte Quellen

  1.  Donkor ES. Stroke in the 21st Century: A Snapshot of the Burden, Epidemiology, and Quality of Life. Stroke Res Treat. 2018;2018:3238165. doi:10.1155/2018/3238165
  2.  Wafa HA, Wolfe CDA, Emmett E, Roth GA, Johnson CO, Wang Y. Burden of stroke in Europe – thirty-year projections of incidence, prevalence, deaths, and disability-adjusted life years. Stroke. 2020;51(8):2418-2427. doi:10.1161/STROKEAHA.120.029606
  3.  Rothwell PM, Warlow CP. Timing of TIAs preceding stroke: time window for prevention is very short. Neurology. 2005;64(5):817-820. doi:10.1212/01.WNL.0000152985.32732.EE
  4.  Crichton SL, Bray BD, McKevitt C, et al. Patient outcomes up to 15 years after stroke: survival, disability, quality of life, cognition and mental health. Journal of Neurology, Neurosurgery & Psychiatry 2016;87:1091-1098. doi:10.1136/jnnp-2016-313361
  5.  National Institute of Neurological Disorders and Stroke. Brain basics: preventing stroke. Updated April 16, 2020. Accessed February 2021. https://www.ninds.nih.gov/Disorders/Patient-Caregiver-Education/Preventing-Stroke
  6.  Donkor ES. Stroke in the 21st century: a snapshot of the burden, epidemiology, and quality of life. Stroke Res Treat. 2018;2018:3238165. doi:10.1155/2018/3238165
  7.  Millwood IY, Walters RG, Mei XW et al. Conventional and genetic evidence on alcohol and vascular disease aetiology: a prospective study of 500 000 men and women in China. Lancet. 2019;393(10183):1831-1842. doi:10.1016/S0140-6736(18)31772-0
  8.  Pan B, Jin X, Jun L, Qiu S, Zheng Q, Pan M. The relationship between smoking and stroke. Medicine (Baltimore). 2019;98(12):e14872. doi:10.1097/MD.0000000000014872
  9. Chen R, Ovbiagele B, Feng W. Diabetes and stroke: epidemiology, pathophysiology, pharmaceuticals and outcomes. Am J Med Sci. 2016;351(4):380-386. doi:10.1016/j.amjms.2016.01.011
  10.  Shavelle R, Brooks J, Strauss D, Towfighi A. Long-term survival prognosis after stroke.

    A practical guide for clinicians. Practical Neurology. Published February 2020. Accessed February 2021. https://practicalneurology.com/articles/2020-feb/long-term-survival-prognosis-after-stroke

  11.  Brønnum-Hansen H, Davidsen M, Thorvaldsen P. Long-term survival and causes of death after stroke. Stroke. 2001;32(9):2131-2136. doi:10.1161/hs0901.094253
  12.  Determinants of the decline in mortality from acute stroke in England: linked national database study of 795 869 adults BMJ 2019; 365 doi:10.1136/bmj.l1778
  13.  Pan B, Jin X, Jun L, Qiu S, Zheng Q, Pan M. The relationship between smoking and stroke. Medicine (Baltimore). 2019;98(12):e14872. doi:10.1097/MD.0000000000014872
  14. Chen J, Li S, Zheng K et al. Impact of smoking status on stroke recurrence. J Am Heart Assoc. 2019;8(8):e011696. doi:10.1161/JAHA.118.011696
  15. Gallanagh S, Quinn TJ, Alexander J, Walters MR. Physical activity in the prevention and treatment of stroke. ISRN Neurol. 2011;2011:953818. doi:10.5402/2011/953818
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